Mittwoch, 12. April 2017

Interview mit Assistenz-Anfängerin

Liebe leserInnen
Wir hatten heute einen gast in der redaktion. sie kam, um zu schauen, wie wir unsere sprache mit dem finger produzieren, weil sie dabei ist zu lernen, wie eine assistenz dabei helfen kann. wir haben die gelegenheit genutzt, mit ihr ein interview zu machen. hier ist es:

ri (redaktion idiotenspeak):Warum willst du assistenz lernen?

la (lernende assistenz): Weil ich davon überzeugt bin, dass unentdeckte Fähigkeiten in euch schlummern, und weil ich befürchte, dass ihr eure Fähigkeiten sonst nicht zeigen könnt oder ihr missverstanden werdet.

ri: was interessiert dich daran speziell?

la: Mich interessiert, was ihr zu sagen habt, dass ihr euch überhaupt äussern könnt. Und dann das Unerwartete, das man sonst durch Mimik und ohne sprachliche Zeichen so nicht erfahren würde.

ri: wie bist du darauf  gekommen?

la: Ich habe das Buch gelesen ‘autisten berichten’ aus den 'Flensburger Heften', und da konnte ich nicht verstehen, warum das nicht mehr gemacht wird, wenn das doch erwiesenermassen geht.

ri: einige sagen ja es funktioniert nicht.

la: Schade. Aus meiner eigenen Beobachtung ist für mich klar, dass ihr sagt, was ihr wollt.

ri: wie siehst du deine aufgabe als assistenz konkret?

la: Ich helfe bei der Konzentration und bei der Handlung, damit ihr Handlungen gezielt ausführen könnt. Was braucht ihr denn von einem Assistenten? Was ist der ideale Assistent für dich?

querdenker: assis trauen uns was zu. Sie reden nicht drein, helfen bei koordination und sind anker im hintergrund.

sokrates: ich stimme zu. assis müssen klarheit im kopf haben und schnelle präsenz.

la: Ich würde zum Beispiel auch mit jemandem an die Uni gehen, um Vorlesungen zu besuchen. Oder Themen bearbeiten, die ihn/sie interessieren. 

ri: was  findest  du  schwierig als assistenz?

la: Zu sehen, was jemand gerade braucht. Zwischen den Rollen von Helfer und Gesprächspartner zu wechseln. Das richtige im richtigen Moment zu machen. Im Moment ist es für mich auch schwierig, Möglichkeiten zu finden, diese Dinge zu üben und Praxiserfahrungen zu sammeln. Es ist ja eine grosse Verantwortung.

ri: was ist für dich kommunikation?

la: Ich möchte unterscheiden zwischen einer Kommunikation über alltägliche Bedürfnisse wie essen, Klo und so und Kommunikation über andere Dinge, Ideen, Gedanken. Kommunikation, wie ich sie kenne über Blick und Mimik, da kann ich mich bei unseren Leuten nicht drauf verlassen, wie bei einem ‘normalen’ Menschen.

ri: wie gelingt inklusion?

la: Eben z.B. in die Schulen, in den Unterricht gehen mit den Leuten. Einfach dabei sein und mitmachen. 

Vielen dank für das interview an unseren gast. wie würden unsere leserInnen die fragen beantworten?

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen