Mittwoch, 15. Februar 2017

kämpfen nicht kuscheln


Da war jemand unglücklich über unser idiotenwort (siehe kommentar zum 'idiotischen wort der woche'). Fühlte sich fälschlicherweise als idiot beurteilt und nicht differenziert behandelt. Ist nicht lustig, oder?

Überspitzung ist eine stilistische form, die hier anscheinend getroffen hat. Wörter verletzen, das wissen wir nur zu gut: geistig behindert, dumm, sonder-, low functioning, rest. Und das sind die netteren.

Der kommentar wirft uns kampfrhetorik vor und meint, wir müssten konstruktiv auf die normaten zugehen. Das kann nur jemand sagen, der selbst das privileg hat, zur positiv definierten sozialen gruppe zu gehören und macht oder eine wahl zu haben. Keine diskriminierte gruppe hat je ihre situation in der gesellschaft verbessern können, indem sie nett war. Rechte und veränderungen mussten den privilegierten gruppen, die die macht hatten, immer abgetrotzt werden. Das ist ein kampf, keine kuschelparty.

Wie tief verankert und automatisch diskriminierung stattfindet, zeigt sich auch darin, dass der kommentierer unsere Erfahrung, ausgegrenzt zu werden, leichtfertig abwertet. Wir würden ‘schwarzweiss malen’ und seien ‘vermeintlich’ ausgegrenzt. Freund, denk nochmal konstruktiv über deine eigene einstellung nach.

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